Tuesday, October 9, 2012

Projekt Brutus


Fürs Museum war ihm der Motor viel zu schade. Deshalb hat Hermann Layher den 46 Liter großen Zwölfzylinder aus den Dreißigern in einen 100 Jahre alten Rennwagen gebaut. Wer damit fährt, wähnt sich am Steuer eines Sturzkampfbombers.
Denn obwohl der Chef der Auto- und Technikmuseen in Sinsheim und Speyer nun wirklich genügend Spielzeuge hat, macht ihm wahrscheinlich keines so viel Spaß wie die rauchschwarze Rennzigarre. Dafür gibt es gute Gründe. 46 gute Gründe sogar, um präzise zu sein. Denn genau so viel Hubraum hat der Zwölfzylinder, den seine Museumswerkstatt unter die endlos lange Haube geschraubt hat.




Flugzeugmotor für richtig Schub am Boden

Das Kraftwerk, das fast zwei Meter lang ist und aus der Karosserie drängt wie die Oberweite von Pamela Anderson aus ihrem Bikini, stammt von BMW und wurde in den Dreißiger Jahren vor allem für Jagdflugzeuge gebaut. Messerschmitt, Heinkel oder die Flugboote von Dornier setzten auf das Stahlgebirge aus Bayern, das beim Start 750 PS und im Reiseflug gut 500 PS leisten konnte. Und zwar ohne dass der Drehzahlmesser über 1500 Touren ging. Nur beim Sturzkampf waren kurzfristig 2000 Umdrehungen drin.




„Dieser Motor stammt aus einem Flugzeug, das offenbar im spanischen Bürgerkrieg eingesetzt wurde“, erzählt Manfred Fink aus der Museums-Werkstatt: „Dort hat ihn ein Sammler nach mehr als 50 Jahren auf dem Schrottplatz entdeckt, so kam er in das Arsenal des Auto- und Technikmuseums.“ Bevor er auf einem Bock in der Halle ausgestellt werden sollte, wollten die Techniker eigentlich nur wissen, ob der Zwölfzylinder noch läuft. Doch als sie ihn nach ein paar langen Wintern tatsächlich wieder zum Leben erweckt hatten, war das Spektakel so imposant, dass Museumschef Layher den Plan kurzerhand geändert hat: „Der ist für die Ausstellung viel zu schade, der muss wieder ans Werk, und zwar am besten in einem Auto.“





Die Methode der Rekordbrecher

Diese Idee hat unter passionierten Schnellfahrern schon Tradition. Nicht erst heute, wo sie auf den Salzseen von Utah um die Bestzeiten jagen, werden Jettriebwerke oder Raketentreibsätze genutzt. Sondern auch die Geschwindigkeitsrekorde aus den Zwanziger und Dreißiger Jahren wurden meist mit Rennwagen gefahren, die sich kurzerhand von Flugzeugmotoren befeuern ließen.

Ganz in diesem Sinne nahm die Museumsmannschaft das Chassis eines American-La France von 1908 samt Holzrädern und Kettenantrieb, schraubte vorn den Motor über die Achse und hinten als Gegengewicht einen viele hundert Liter fassenden Tank, zimmerte darüber einen Holzrahmen und dengelte aus Aluminiumblech eine Karosserie gleich einem Torpedo – fertig war die Höllenmaschine. „Ganz so einfach war es zwar nicht“, sagt Mechaniker Fink mit Blick auf das jeweils halbe Dutzend Kühler und Anlasser, das sie an dem Monster-Motor verschlissen haben. Doch nach insgesamt acht Jahren stand der Wagen tatsächlich zur Jungfernfahrt bereit.


Brutus bringt unachtsame Fahrer um

Wer den Wagen heute in Aktion sieht, der kann sich lebhaft vorstellen, welcher Schrecken dem Team um Layer damals in die Glieder fuhr. Als hätten sie den Leibhaftigen zum Leben erweckt oder die Tore der Hölle geöffnet, brüllt der Zwölfzylinder so laut, dass die Wände wackeln. Die Umgebung versinkt in einem schwarzen Nebel, in den Augen beißen Schwefel und verbranntes Öl, und rings um den Wagen kocht der Asphalt – kein Wunder, dass die Mechaniker unter dem armdicken Auspuffrohr bisweilen sogar ihre Mittags-Würstchen grillen. Spätestens da war Hermann Layer klar, dass es für diese Maschine nur den Namen „Brutus“ geben kann. „So, wie der damals seinen Herrn umgebracht hat, so wird es jedem gehen, der bei diesem Höllenritt nicht teuflisch aufpasst.“
Das erklärt auch, weshalb weder Layer noch seine Mechaniker den Wagen je ausgefahren haben. Denn wenn bei nicht einmal 1500 Touren bis zu 750 PS toben und unglaubliche 10 000 Nm an den filigranen Ketten zur Hinterachse zerren, fühlt man sich wie beim Ritt auf der Kanonenkugel. Da heißt es, ganz, ganz vorsichtig sein – zumal im viel zu engen Fußraum dummerweise auch noch Gas und Kupplung vertauscht sind. „Ein Fehltritt kann Dein Ende sein“, warnt Mechaniker Fink. „Viel mehr als 120, 140 Sachen haben wir uns deshalb nicht getraut“, räumt er ein und erzählt voll Anerkennung von jenem waghalsigen Haudegen aus England, der auf der Teststrecke schon mal Tempo 200 geschafft hat. „Dann war er mit seiner Leistung am Ende.“ Der Fahrer, wohlgemerkt, nicht das Auto. Denn Brutus geht so schnell die Luft nicht aus.
Original Source:  http://www.focus.de/auto/gebrauchtwagen/oldtimer/projekt-brutus-fuer-den-ritt-auf-der-kanonenkugel_aid_624608.html 


 Translation:

Museum for him the engine was much too good. Therefore Hermann Layher has built the 46 liter twelve-cylinder from the thirties in a 100-year-old race car. Who drives it imagines, at the wheel of a dive bomber.
Even though the head of the Auto and Technik Museum in Sinsheim and Speyer now has enough toys really makes him probably none as much fun as the black race cigar smoke. There are good reasons. 46 good reasons even, to be precise. For the same amount of displacement, the twelve-cylinder engine, the museum's workshop has screwed under the endless canopy.

Aircraft engine thrust is right at the bottom

The power plant, which is almost two meters long and drives them out of the body, such as the bust of Pamela Anderson in her bikini comes from BMW and was built in the thirties especially fighters. Messerschmitt, Heinkel and Dornier flying boats that sat on the steel mountain of Bavaria, which was at the start of 750 hp and cruise afford good 500 horsepower. And this without the tachometer went over 1500 tours. Only when falling short battle 2000 revolutions were inside.

"This engine is from a plane that was used apparently in the Spanish Civil War", Manfred Fink told from the Museum Workshop: "There he has a collector discovered after more than 50 years in the scrap yard, so he came into the arsenal of the car - and technology museum "before he was to be issued on a stand in the hall, the engineers wanted to know if the twelve-cylinder engine is still running.. But when they had him actually after a few long winters brought back to life, the spectacle was so impressive that museum director Layher has changed the plan without further ado: "It's for the exhibition would be a shame to have to work again, on and that best in a car. "

The method of record-breaker

This idea has been a tradition among avid fast drivers. Not only today, where they hunt on the salt lakes of Utah at the best times, jet engines or rocket propellants are used. But also the speed records from the twenties and thirties were mostly driven race cars, which were unceremoniously fueling of aircraft engines.

In this spirit, took the museum team, the chassis of an American La France from 1908 including wooden wheels and chain drive, screw-forward engine on the axle and the rear counterweight comprehensive one several hundred gallon tank, timbered over a wooden frame and dengelte aluminum sheet a body is equal a torpedo - that was the bomb. "It was not quite that simple though," mechanic Fink says, looking at the latest half dozen cooler and starter they have worn to the monster engine. But after eight years, the car was actually ready for the maiden voyage.

Brutus kills inattentive drivers

Anyone who sees the car in action today, who can vividly imagine what horrors the team then went to layers in the limbs. As if they had brought the Incarnate to life or open the gates of hell, the twelve-cylinder engine roars so loud that the walls shake. The surrounding area is sinking into a black mist into the eyes bite sulfur and burnt oil, and around the car cooks the asphalt - no wonder that the mechanic under the arm-thick exhaust pipe sometimes even cook their lunch sausages. By then Hermann layer was clear that this machine can only give the name "Brutus". "So, as the time has killed his master, it will go to anyone who is not paying attention in this hell ride devilish."
This also explains why neither Layer nor his mechanics have extended the car ever. Because rage if not even 1500 tours up to 750 hp and 000 Nm to pull an incredible 10 the delicate chains to the rear axle, you will feel like you ride on the cannon ball. As it is, entirely, be very careful - especially in far too narrow footwell unfortunately also accelerator and clutch are reversed. "One misstep can be your end," warns mechanic Fink. "A lot more than 120, have 140 things we dare not, therefore," he admits, and says full recognition of that daring warhorses from England, who has on the test track ever managed to pace the 200th "Then he was with his performance at the end." The driver, mind you, not the car. For Brutus is so fast the air is not enough.
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Projekt Brutus: Für den Ritt auf der Kanonenkugel - weiter lesen auf FOCUS Online: http://translate.googleusercontent.com/translate_c


YouTube: http://www.youtube.com/watch?v=2pcRRk0msas&feature=player_embedded
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Projekt Brutus: Für den Ritt auf der Kanonenkugel - weiter lesen auf FOCUS Online: http://www.focus.de/auto/gebrauchtwagen/oldtimer/projekt-brutus-fuer-den-ritt-auf-der-kanonenkugel_aid_624608.html

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